Der Gestaltkreis

Der Gestaltkreis ist ein vom Neurologen und Arztphilosophen Viktor von Weizsäcker formuliertes Modell, mit dem sich die Zusammenhänge von Bewegen und Wahrnehmen, von körperlichen und psychischen Dimensionen sowie zwischen Mensch und Umwelt analysieren und beschreiben lassen. Der Gestaltkreis ist das Kernstück seiner anthropologische Medizin und der Versuch, unterschiedliche Wissenschaften miteinander zu verbinden: die objektorientierte Physiologie und subjektorientierte Psychologie und Soziologie.
Der Gestaltkreis erscheint dem Betrachter auf den ersten Blick schlicht und einfach, beinhaltet jedoch eine Fülle von Ideen, Gedanken, Theorien und Wissenschaften. In ihm finden sich u. a. Elemente der Anatomie , der Physiologie und der Neurologie, der Erkenntnistheorie, der biologischen und philosophischen Anthropologie, der Ethik, der Phänomenologie, der Psychologie (und hier speziell der Tiefenpsychologie) sowie der Soziologie.
Der Gestaltkreis und die anthropologische Medizin nach von Weizsäcker beeinflusst maßgeblich die praktische Arbeit im Institut für Ganzheitliche Bewegungstherapie. Dies wird mit dem kreisförmigen Logo des Instituts zum Ausdruck gebracht: Der Kreis ist nicht glatt gezeichnet, sondern etwas unruhig und symbolisiert so das Leben, das auch nicht immer harmonisch ist, sondern mit Schwierigkeiten und Unebenheiten behaftet ist. Denen kann und soll auch mit der Hilfe der ganzheitlich orientierten Bewegungstherapie begegnet werden. Die Zielsetzung, nämlich dass jeder Patient zufriedener die Praxisräume verlässt, als er sie betreten hat, wird durch das in Orange angedeutete Lächeln innerhalb des Kreise-Logos versinnbildlicht.

Zur Vertiefung:

Weizsäcker, Viktor von (1997/19504). Der Gestaltkreis: Theorie der Einheit von Wahrnehmen und Bewegen. Bearbeitet von Dieter Janz, Wilhelm Rimpau, Walter Schindler unter Mitwirkung von Peter Achilles, Mechthilde Kütemeyer. Band 4 von Gesammelte Schriften in zehn Bänden. Hrsg. Peter Achilles, Dieter Janz, Martin Schrenk, Carl Friedrich von Weizsäcker. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

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