Therapie für Menschen mit Behinderungen
Was heißt Behinderung oder Beeinträchtigung?
Die Mitarbeiter des Instituts für Ganzheitliche Bewegungstherapie haben langjährige Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Menschen mit schweren Beeinträchtigungen. Die Bezeichnung „schwere Beeinträchtigung“ ist nicht ganz unproblematisch. Ist der Betroffene beeinträchtigt oder wird er nicht eher beeinträchtigt durch die Gesellschaft? Was ist Gesundheit? Krankheit? Behinderung? Gibt es einen Unterschied zwischen Behinderung und Beeinträchtigung? Gedanken zu diesen Fragen würden den Rahmen dieser Ausführung sprengen.
Zum allgemeinen Verständnis aber so viel: Die Bezeichnung „schwere Beeinträchtigung“ oder „schwere Behinderung“ meint hier Menschen, die aufgrund einer Verletzung oder Krankheit und deren Folgen auf den Bewegungsapparat nur bedingt oder gar nicht in der Lage sind, ein eigenständiges, selbstbestimmtes Leben zu führen. Zu schweren Beeinträchtigungen zählen auch solche, die regelmäßige bewegungstherapeutische Maßnahmen erforderlich machen, um eine weitere gesundheitliche Verschlechterung des Betroffenen aufzuhalten oder zu verhindern. Diese Notwendigkeit kann aus einer progredient verlaufenden Krankheit entstehen oder aus der Tatsache, dass eine bestehende Beeinträchtigung für die Gesundheit notwendige Alltagsbelastungen unmöglich machen.
Das alltägliche Leben wird in jeder Hinsicht erst durch Selbstbewegung und die damit einhergehende Wahrnehmung möglich; Bewegen und Wahrnehmen ist ein Brot essen, Wasser trinken, zur Arbeit gehen, im Auto fahren, ein Lied singen, Schach spielen, sich mit jemandem streiten, mit jemandem tanzen, mit einem Stift schreiben, auf einer Tastatur schreiben etc. Die menschlichen Grundbedürfnisse und die Bedürfnisse nach sozialer Anerkennung und Selbstverwirklichung sind nur möglich, wenn der Mensch selbst auf die Welt wirken kann. Die durch die Therapie verbesserte Möglichkeit zur Fortbewegung und zur gezielten Manipulation der Gegenstände seiner Umwelt ermöglicht erst die letztlich angestrebte Selbstbestimmung, Teilhabe und verbessert das Wohlbefinden.
Es ist also unbedingt notwendig, dass sich mobilitätseingeschränkte Personen nach Möglichkeit immer wieder selbst fortbewegen, die Situationen und Orte in ihrem Alltag selbst erkunden. Nur die Bewegungsaktivität fördert die Wahrnehmung und ist durch keine andere Aktivität austausch- oder ersetzbar. Eine Bewegungstherapie ist deshalb automatisch eine Wahrnehmungstherapie und ein wichtiger Beitrag zur Förderung der Raum- und Zeitorientierung sowie der hierdurch erst möglichen Selbstbestimmung des Patienten. Da es durch ein fehlerhaftes Zusammenspiel zwischen der Zeit-Raumorientierung und der Körperorientierung zu Schwindel kommt, ist die häufige Selbstbewegung in der Bewegungstherapie insbesondere für Personen, die sich aufgrund ihrer Beeinträchtigung weniger häufig aktiv bewegen können, unbedingt notwendig.
Innowalk Pro
Der Innowalk ProDer Innowalk Pro ist ein Ganzkörper-Bewegungstrainer, mit dem Patienten mit unterschiedlich schweren Beeinträchtigungen des Bewegungsapparats trainieren können. Er ermöglicht auch stark betroffenen Patienten ohne Stehfähigkeit die Mobilisation von...
Vertiefende Informationen:
Bewegung als Schlüssel für Gesundheit
Die Kenntnis über die Wirkungsweisen von Bewegung sind insbesondere für Menschen mit schweren Beeinträchtigungen und deren Betreuer wichtig, da es (gerade bei Rollstuhlfahrern und Tetraplegikern) zu unzureichenden Bewegungsaktivitäten kommt und das Risiko von Krankheiten und Verletzungen somit gesteigert wird.
„Nicht die Schonung, sondern die Bereicherung der Lebensfülle [ist] das, was dem Hirnverletzten gut tut. Das ist aber ebenfalls eine Art von Prinzip, welches, neurologisch formuliert, besagt, daß eine Funktion (sensorisch oder motorisch) sich nur im Verbande vieler Funktionen und deren Tätigkeit bessert.“
Viktor v. Weizsäcker
Unser Fahrdienst
Unsere Taxifahrerin Kirsten Petereit unterstützt uns bereits seit vielen Jahren mit ihrem Fahrservice und befördert unsere Patienten zwischen Wohnort, Arbeitsstätte und Therapiepraxis. Neben unseren weiteren Fahr-Kooperationspartnern Andy‘s Fahrdienst und Vita-Fahrdienst leistet sie einen wichtigen Beitrag für die Betreuung unserer zum Teil stark mobilitätseingeschränkten Patienten.
Während Frau Petereit mit ihrem Taxi Personen befördert, die im PKW frei sitzen können, lassen sich die Patienten mit den Kleinbussen von Andy‘s Fahrdienst und Vita-Fahrdienst auch im Rollstuhl befördern.
Unsere Taxifahrerin Kirsten Petereit